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Facebook: Home

Facebook - das Ergebnis einer kleinen Umfrage

Die Frage war: Was stört Euch an Facebook? Diese Frage kam mir in den Sinn, weil einige Leute mit dem Hashtag "neuhier" von Facebook nach Diaspora wechselten.

Da ich selbst schon seid einiger Zeit (mehreren Jahren) nicht mehr auf Facebook aktiv bin, konnte ich diese Frage nicht wirklich selbst beantworten. Nehmt diesen Artikel bitte als Gerücht, da ich diese Sachen selbst nicht (mangels Facebookaccount) bestätigen kann.

Die Antworten kamen und waren detailierter als ich es erwartet hatte. Ich versuche nun dies etwas zusammen zufassen:

Zensur

Im Bereich der Zensur wendet Facebook Formeln/Algorithmen an, die geheim gehalten werden. Weitere Informationen findet Ihr im Netz unter dem Begriff EdgeRank.
Z.B: http://www.netzstrategen.com/sagen/edgerank-wie-der-facebook-news-feed-algorithmus-funktioniert/ Facebook versucht die für Dich relevanten Einträge herauszufiltern. Und im Zweifelsfall sind dies nur Aufrufe zu einer AFD-Demo.

Bewertung von Kontakten

So werden nach einer geheimen Formel die Accounts von Kontakten bewertet. Hat ein Kontakt eine schlechte Facebook interne Bewertung, werden Posts Deines Kontaktes nicht oder selten in Deiner Timeline angezeigt.

Bewertung von Posts

Auch werden die Posts automatisiert nach bestimmten Schlagworten durchsucht und bewertet. Wird in einem Deiner Posts "Diaspora" auch nur einmal erwähnt, dann sind diese Posts in der Timeline Deiner Kontakte nicht zu finden. Es liegt Nahe, dass diese Algorithmen auch bei politischen Begriffen greift. Eine Diskussionskultur wird so erfolgreich unterbunden.

Du bist politisch aktiv? http://www.kerem-schamberger.de/2016/12/25/wieder-facebook-zensur/
https://netzpolitik.org/2017/facebook-sperrt-fpoe-kritische-satireseite

Verlust von Kontakten

Bei vielen Aktivitäten die politisch brisant sind, verlieren die User teilweise ihre Kontakte. Die Reichweite der Meldungen werden so beschnitten. Als Beispiel kann auch hier Karem Schamberger genannt werden: https://netzpolitik.org/2017/facebook-erklaert-skandal-um-mysterioesen-follwerschwund-fuer-beendet/

Werbung

Verkauf der Nutzerdaten

Da die Nutzung von Facebook kostelos ist, stellt sich die Frage woher der Gewinn umsatz/oder Umsatz von Facebook kommt. Wenn man sich als Ware von Facebook versteht, dann wird die Sache etwas greifbarer. Aufgrund der Region, des Freundeskreises, des Surfverhaltens werden Nutzerprofile erstellt. Wo möglich werden die Prodile durch weitere Daten angereichert und den Marktwer eines Profils zu steigern. Da auch WhatsApp zu Facebook gehört, werden auch die Addressbüch, Chatverläufe und Bewgungsprofile erhoben. Da Facebook eine Aktiengesellschaft ist, wäre es naiv zu glauben, dass diese Daten nicht erhoben und verkauft würden. Ein Nutzerprofil (über ein Quartal) ist grob zwischen 1,70USD und 3,80USD wert. https://www.forbes.com/sites/tristanlouis/2013/08/31/how-much-is-a-user-worth/2/

Je genauer die Daten (Alter, Geschlecht, Religion, Wohngegend, Einkommensverhältnis, Währung, Politische Einstellung, Religion, Interessen, Beziehungsstatus, Vorlieben und noch viele mehr) also je mehr Datensätze vorhanden sind, desto teurer können diese verkauft werden. Welche Datenfelder Facebook versucht zu füllen, ist bekannt, weil verschiedene User wie z.B. Max Schremps (Europe vs Facebook) ihre Daten bei Facebook angefordert haben: http://www.europe-v-facebook.org/DE/Datenbestand/datenbestand.html im Detail: http://www.europe-v-facebook.org/fb_cat1.pdf

Bei der Menge der Userprofile kommt so ein Millionengewinn bei Facebook heraus.

Wenn Ihr also eine Bohrmaschine (oder was anderes) online wo kauft und Euch dann in den nächsten Wochen Bohrmaschinen + Zubehör in der Werbung angeboten wird, dann wisst Ihr, Ihr wurdet getrackt, Eure Daten bewertet und verkauft. Und Facebook ist ein großer Player in diesem Geschäft.

http://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6279-20171203-gericht-untersagt-facebook-weitergabe-von-daten.htm

mangelnde Privatsphere

Daten die durch das Tracking erhoben werden, wecken Begehrlichkeiten. Privat als auch bei Behörden und Firmen. Durch die Adressbücher und Handys werden Verknüpfungen erstellt.

https://www.whatsapp.com/legal/#terms-of-service Hinweis: WhatsApp ist ein Tochterunternehmen von Facebook.

Address Book.

You provide us the phone numbers of WhatsApp users and your other contacts in your mobile phone address book on a regular basis. You confirm you are authorized to provide us such numbers to allow us to provide our Services.

Wer hält sich Regelmäßig in der Gegend einer Person auf? So hat eine Prostituierte (unter einem Pseudonym aktiv) Kontaktvorschläge von Facebook für Freier als Kontakte für ihr Reallife Facebookprofil bekommen (und vice versa). https://gizmodo.com/how-facebook-outs-sex-workers-1818861596
Auch Personen die kein WhatsApp benutzen sind dann Facebook/WhatsApp bekannt. Facebook kennte so Freundschaftsbeziehungen und ist auch in der Lage so die echten Namen der User herauszubekommen. Und das alles nur weil die Telefonbücher bei WhatsApp preisgegeben werden.

So versuchen amerikanische Geheimdienste per US-Gericht auf Daten von EU-Bürgern in Irischen Rechenzentrum zu zugreifen. In diesem Fall war es Microsoft und die haben sich vor Gericht gewehrt. https://www.theguardian.com/technology/2015/sep/09/microsoft-court-case-hotmail-ireland-search-warrant . Von Facebook hört man weder eine Bestätigung noch ein Dementi über solche Anfragen, sollte nachdenklich machen. Gut könnte man jetzt sagen: Hätte, Hätte, Fahrradkette - Du begibst Dich schon wieder in den Bereich der Verschwörungstheorien.
http://www.zdnet.de/88321399/facebook-meldet-anstieg-der-behoerdenanfragen-nach-nutzerdaten-um-33-prozent/

Doch was bekannt und gängige Praxis ist: der US-Grenzschutz fragt bei der Einreise nach Facebookprofilen und zieht offiziell öffentlich einsehbare Informationen ran. Das FBI hat schon Verbrechen aufgeklärt, weil Informationen über Facebook verfügbar waren. Es ist also wenig überraschend, das auch Behörden an Daten von Facebook ein Interesse haben, der Klarnamenzwang trägt dazu bei.

Keine echte Löschung von Daten

Max Schremps hat sich im Rahmen seines Studium mal Facebook etwas genauer angesehen. Seine Webseite ist http://www.europe-v-facebook.org
Er hat unter anderem alle über ihn gespespeicherten Daten von Facebook angefordert (das war schon im Jahr 2011). Anfangs wurden im diese verweigert bis er diese vor Gericht eingeklagt hat (aktuell laufen bis heute noch Klagen gegen Facebook). Er bekam diese nicht auf Papier sondern auf Grund der großen Datenmenge per DVD! Daten, die Facebook angelblich "gelöscht" hat, kann man hier einsehen: http://www.europe-v-facebook.org/removed_content.pdf . Oder anders ausgedrückt: Die Daten werden bloss nicht mehr angezeigt.

Auch unsere Bundesregierung und auch die Opposition haben sich mit Facebook schon beschäftigt: https://www.bundestag.de/presse/hib/2017_04/-/504256

https://kleineanfragen.de/bundestag/18/12220-loeschpraxis-und-rechtsdurchsetzung-bei-facebook/viewer

Es kann nicht verhindert werden, dass man zu Gruppen hinzugefügt wird.

Bist schon mal Mitglied einer NPD Gruppe gewesen? Kann passieren, ohne das man selbst beigetreten ist.

Und das gleiche gilt auch für Seiten

Preisgabe von Daten bei Einreise in Staaten

Die US-Grenzschützer (DHS) befragen Leute nach ihrem Facebook und Google+ Profil und befragen Leute nach ihrem Leben und ihrer Einstellung. https://www.dhs.gov/xlibrary/assets/privacy/privacy_pia_dhs_socialnetworkinginteractions.pdf

Klarnamenspflicht - ggf. mit Scan des Ausweises

In den Terms of Service (ToS) schreibt Facebook vor, dass sich die User mit ihrem echten Vor- und Nachnamen registrieren müssen. Bei unüblichen Namen fordert Facebook sogar einen Scan des Ausweises ein.
https://de-de.facebook.com/help/582999911881572
https://www.facebook.com/legal/terms/update

Registration and Account Security

Facebook users provide their real names and information, and we need your help to keep it that way. Here >are some commitments you make to us relating to registering and maintaining the security of your account:

  • You will not provide any false personal information on Facebook, or create an account for anyone other than yourself without permission.
  • You will not create more than one personal account.
  • If we disable your account, you will not create another one without our permission.
  • You will not use your personal timeline primarily for your own commercial gain, and will use a Facebook Page for such purposes.
  • You will not use Facebook if you are under 13.
  • You will not use Facebook if you are a convicted sex offender.
  • You will keep your contact information accurate and up-to-date.
  • You will not share your password (or in the case of developers, your secret key), let anyone else access your account, or do anything else that might jeopardize the security of your account.
  • You will not transfer your account (including any Page or application you administer) to anyone without first getting our written permission.
  • If you select a username or similar identifier for your account or Page, we reserve the right to remove or reclaim it if we believe it is appropriate (such as when a trademark owner complains about a username that does not closely relate to a user's actual name).

Tracking durch Facebook "Like Button"

Der Facebook Like Button (im original von Facebook) bindet technisch Teile der Facebookwebseite ein. Ist man nun bei Facebook eingeloggt und besucht in einem anderen Fenster/Tab eine andere Webseite, welche einen Like Button anbietet, dann wird auch Code von Facebook auf dieser Seite nachgeladen. Da Ihr Euch schon identifiziert habt, weiß Facebook auf welchen Webseiten ihr seid.
https://www.heise.de/security/artikel/Das-verraet-Facebooks-Like-Button-1230906.html
Auch wenn Ihr Euch nicht eingeloggt habt, bekommt Euer Browser einen sogenannten Cookie, daß eigentlich alle Besucher der Webseite wo wiedererkannt werden können. In diesem Fall fehlt eigentlich nur die Verbindung zum Facebookprofil. Die Datenqualität ist für Facebook geringer und sie können so weniger Geld für den Datensatz verlangen.

Markierung in Fotos, Gesichtserkennung

Facebook wendet Gesichterkennung an. Dies läuft unter dem Namen "DeepFace". Das Programm wurde 2014 in den USA für die User freigeschaltet
http://money.cnn.com/2014/04/04/technology/innovation/facebook-facial-recognition/index.html . In Europa verstößt dieses gegen die EU-Datenschuztrichtlinien und wird den Usern !nicht angezeigt!. 2017 startete Facebook ein Programm vergleichbar zu Apples FaceID zum Entsperren von Mobilgeräten. Dieses zieht die erhobenen Daten der Gesichtserkennung an.

Max Schremp (Initiator und Betreiber von Europe vs Facebook) hat vor Gericht die Herausgabe seiner bei Facebook gespeicherten Daten vor Gericht erzwungen: http://www.europe-v-facebook.org/fb_cat1.pdf Gesichtserkennung / Facial Recognition wird unter B 15 gelistet.

Facebook erhebt und verarbeitet diese Daten. Die Userprofile werden mit biometrischen Daten angereichert, der Marktwert dieser Daten so erhöht und dann für einen teureren Kurs an die Werbeindustrie verkauft.

Einbindung von Facebook Funktionen in Apps

Die Entwickler von Apps greifen gerne auf vorgefertigte Programmbausteine zurück um diverse App zu entwickeln / programmieren. Werden hier Schnittstellen zu Facebook benötigt, dann werden Programmteile von Facebook eingebunden. Der Vorteil für den Entwickler ist, er muss das Pferd nicht noch einmal erfinden und spart sich viel Arbeit. Der Nachteil für den User: Die App berichtet schön an Facebook. - Wann wurde die App gestartet? - Wo wurde die App gestartet? - Auf welchem Telefon? - Mit welcher IP-Adresse? https://www.kuketz-blog.de/zdfmediathek-app-weiterhin-datenuebermittlung-an-facebook/

Erwartungshaltung von Privatpersonen und Firmen Informationen über einen einfach bei Facebook zu finden. Es wird einfach vorrausgesetzt, daß man WhatsApp nutzt und bei Facebook ein Profil hat.

Wer kein WhatsApp hat und nicht zu Gruppen (z.B.: Fußballmannschaft, Klassengruppe) hinzugefügt werden kann, wird gesellschaftlich isoliert.
noch kein Facebook

Auch Politiker sehen sich genötigt einen Facebook Account anzulegen, weil diese sonst Angst haben kein Publikum zu haben. Die oben beschriebenen Filtermaßnahmen und ausschlachten der erhobenen Daten sind entweder nicht bekannt oder werden ignoriert: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.suedwest-politiker-im-internet-wir-koennen-alles-ausser-facebook.e8e5b48a-e3a9-44a5-bd2e-7afeb3bc90c0.html

Abschließend muss man aber auch bemerken, dass Facebook ein Unternehmen ist und auch einfach sein Hausrecht ausübt. Bei der Größe und Verbreitung von Facebook wird das gerne vergessen.